Montag, 29. April 2013

Die Überflüssigkeit von Isaaks Fehlern.

In Genesis 26 findet man eine Sammlung seltsamer Geschichten über Isaak. (Wobei ohnehin auffällt, dass es von Isaak nur sehr wenige Berichte gibt, im Gegensatz zu seinem Vater und seinem Sohn.) Diese Geschichten über Isaak wollen so gar nicht zusammenpassen. Es sei denn, man malt sie mal auf:

Man sieht zweimal dasselbe Muster: Erst geht es bergab, einmal durch die Hungersnot, das andere Mal durch das Verjagtwerden aus Gerar und den ewigen Streit wegen des Wassers.
Dann kommt ein Wort von Gott.
Und auf dieses Wort von Gott, das jedesmal ja ein Segenswort ist, eine Zusicherung von Schutz und Zukunft, folgt seitens Isaaks Angst. Einmal, dass die Gerasener ihn umbringen wegen seiner Frau, das andere Mal, weil die geballte Machtelite von Gerar bei Isaak auftaucht.
Und nach dieser Angst von Isaak geht es steil bergauf. Beim ersten Mal bekommt Isaak von Abimelech den Schutz, auf den er nie hätte hoffen können, und beim zweiten Mal anerkennt Abimelech ihn als einen Großen und will einen Vertrag mit ihm.
Isaak reagiert auf Gottes Zusagen also jedesmal falsch, nämlich anstatt mit Zuversicht mit Angst. Die Folge ist allerdings nicht, dass Gott ihn zur Rede stellt, sondern dass ein enormer Segen folgt.
Was wäre eigentlich passiert, wenn Isaak richtig reagiert hätte?
Nun, es wäre vermutlich genau das Gleiche passiert. Und also hätte Isaak sich seine Angst auch sparen können. Sie bringt ihm einfach nichts.
Und andersrum muss man sehen, dass Isaak den Segen Gottes kaum verhindern konnte. Gott hatte beschlossen, Isaak zu segnen, und ob Isaak nun Fehler machte oder nicht, machte da keinen Unterschied. Der direkten Anweisung Gottes, in Gerar zu bleiben, hatte er gehorcht, und durch die Fehler aus Unfähigkeit ließ Gott sich nicht aufhalten.
Wenn ich also eine Zusage von Gott habe, kann ich so sehr viel nicht falsch machen. Sofern ich Gottes direkten Anweisungen gehorche, wird Gott seine Versprechen halten und mich segnen, egal ob meine Reaktionen angemessen oder unangemessen sind.

Mittwoch, 24. April 2013

Der Teufel und die Zeit

Wir machen ja gerade das Thema "Paralleluniversen".
Und da kommt mir die Frage, warum der Teufel der Zeit unterliegt, während Gott ewig ist.

Die Frage entstammt dem Nachdenken, dass Jesus zu einem bestimmten Zeitpunkt nach Bethlehem kam - von der Erde aus gesehen.

Und dass der Teufel zu einem bestimmten Zeitpunkt aus dem Himmel geworfen wurde - von der Erde aus gesehen.

Also hat der Teufel sich eine (irdisch gemessene) Zeit lang im Himmel aufgehalten.

Wie aber kann der Teufel sich eine (irdisch gemessene) Zeit im Himmel aufhalten, wenn dort Ewigkeit, also die Abwesenheit von Zeit, herrscht? Und wie kann Jesus zu einem bestimmten Zeitpunkt aus der Himmel kommen, wenn es dort gar keine Zeit für Zeitpunkte gibt?

Und kann es sein, dass der Teufel deshalb an die Zeit gebunden ist, weil er ein Bestandteil der Schöpfung ist? Weil er einfach dadurch mitentstanden ist, weil mit der Schöpfung die Möglichkeit in die Welt kam, sich zu entscheiden? Und damit musste es dann einfach eine zweite Wahl geben, für die man sich entscheiden kann?