Samstag, 7. Dezember 2013

Beauftragt statt gar nichts

Der erste Satz im Römerbrief ist der, wo Paulus sich vorstellt: "Paulus, Knecht Jesu Christi". Wobei "Knecht" bekanntlich auch "Sklave" heißen kann.

Das heißt, Paulus handelt im Auftrag. Nein, das ist eigentlich nicht richtig so, denn im Auftrag handeln viele von uns auch. Wir handeln im Auftrag unserer Kinder, wenn wir sie in der Gegend rumfahren, und beruflich handeln wir oft im Auftrag einer Firma. Bei Paulus ist das ja anders, denn Paulus handelt nicht im Auftrag, sondern Paulus lebt als Beauftragter.

Paulus lebt nicht, um seine eigenen Dinge voranzubringen, die Brut zu pflegen, den Besitz zu mehren, das Erbe zu optimieren und das Ansehen zu verbessern. Paulus lebt, um die Dinge eines anderen voranzubringen. Paulus lebt als Beauftragter.

Und das ist dann eben der kleine Unterschied des Lebens, ob ich ein Leben lebe, das von meinen eigenen Grenzen begrenzt ist und von meinen eigenen Zielen und von meinen eigenen Möglichkeiten, oder ob ich ein Leben lebe, das von den Grenzen und Zielen und Möglichkeiten meines Auftraggebers bestimmt ist.

Das ist der kleine Unterschied, der über die Größe meines Lebens entscheidet: Ob ich nur so, für mich und die Meinen lebe, oder ob ich als Beauftragter lebe.

Sonntag, 24. November 2013

Zweifellos

In Offenbarung 1 erscheint Jesus, um der Gemeinde etwas mitzuteilen. Nicht der Menschheit will er etwas sagen, nicht den Politikern oder sonstigen Verantwortlichen, sondern seiner Gemeinde.

Und Jesus tritt hier so auf, dass es keinen Zweifel geben kann, dass er ohne Zweifel der ist, an dem es nichts zu Zweifeln gibt.
Sein Auftreten ist mächtig, ohne dabei in die Angeberei irgendwelcher Maulhelden zu verfallen. Wenn sein Kopf leuchtet wie himmlisches Licht, seine Augen wie Flammen sind und seine Füße wie glühendes Erz, dann braucht er sich auch nicht mehr aufzuführen wie ein Reichsparteitag. Mit einer Stimme wie ein tosender Wasserfall und einem zweischneidigen Schwert, das aus dem Mund kommt, kann man sich auch jedes Machtgehabe und jedes Geprotze sparen.

Umso erstaunlicher die Botschaft, die er dann 21 Kapitel lang entfaltet: Keine Wahlpropaganda, keine Verbalschlachten, keine Reklame für sich selbst, keine Drohgebärden und keine kunstvoll inszenierte Selbstherrlichkeit. "Ihr seid in Sicherheit", teilt er seinen Leuten mit und beschreibt in aller Ausführlichkeit, was alles unternommen wird, damit seine Gemeinde in Sicherheit ist.

Und wenn man ihn so sieht, wie er da auftritt im ersten Kapitel, dann ist man fast geneigt, ihm zu glauben.

Samstag, 23. November 2013

Schlüsselgewalt

Laut Matthäus 16:16 hat Petrus die Schlüssel des Himmelreiches und kann reinlassen, wen er will, und ebenso den Zugang verweigern, wem er will

Laut Matthäus 23:13 hatten früher die Schriftgelehrten und Pharisäer diese Schlüssel, aber weil sie weder selbst reingingen noch andere reinließen, darum wurde ihnen die Schlüssel genommen.

Die Schlüssel zum Tod und zum Totenreich hat laut Offenbarung 1:18 wiederum Jesus, und zwar seit seiner Auferstehung. Was dann auch heißt, dass der Tod nicht mehr Herr in seinem eigenen Haus ist.

Die Macht über die wirklich wichtigen Dinge auf der Welt ist also offenbar sehr einseitig verteilt. Kein Wunder, dass die Politiker so schlecht vorankommen ...

Donnerstag, 7. November 2013

Bedingter Zeilenumbruch bei OpenOffice

Ich hatte aus einer eMail Text nach OpenOffice Writer kopiert, und der Text kam mit lauter bedingten Zeilenumbrüchen an anstatt mit Absatzmarken. 
Das führte dann dazu, dass selbst kurze Zeilen über die ganze Seitenbreite gestreckt wurden. 

Als ich das mit der "Suchen und Ersetzen"-Funktion vom Writer abstellen wollte, stieß ich auf ziemliche Probleme. Denn "Formatierungszeichen", wie MS Word sie kannte, waren bei OpenOffice unbekannt. Ich konnte zwar die nicht druckbaren Zeichen anzeigen lassen, aber es fand sich keine Möglichkeit, diese alle zusammen zu ersetzen.

Auch die Hilfe-Seiten erwiesen sich erst als nützlich, als ich kapiert hatte, dass die "Formatierungszeichen" von Word bei OpenOffice "Reguläre Ausdrücke" heißen. Und in der Liste der regulären Ausdrücke bei der Hilfe von OpenOffice fand sich auch ein Zeichen für "Zeilenumbruch", nämlich "\n", aber keins für Absatzumbruch. 

Erst sehr genaues Lesen förderte zutage, dass "\n" im Feld "Suchen nach" für einen Zeilenumbruch steht, im Feld "Ersetzen durch" aber für einen Absatzumbruch. Und unter "mehr Optionen" muss man auch noch die regulären Ausdrücke als Suchoption markiert haben, damit es funktioniert. 

Es bleibt wohl ein ewiges Geheimnis der Programmierer, warum ein und dasselbe Zeichen für zwei verschiedene Dinge stehen, je nachdem, in welches Feld man sie reinschreibt. 

Sonntag, 29. September 2013

Der Sinn der Welt

In Johannes 11,40 sagt Jesus zu Marta, er habe ihr ja nun schonmal gesagt, dass sie die Herrlichkeit Gottes sehen würde, wenn sie ihm glauben würde. 


Damit spricht Jesus genau das an, was Sinn seiner Tätigkeit war: Nämlich die Herrlichkeit Gottes sichtbar zu machen. 

Das ist aber auch genau das, wofür die Welt geschaffen wurde: Die Herrlichkeit Gottes sichtbar zu machen. Und viele Christen glauben, wenn die materielle Welt am Ende untergeht, das sei dann eben auch das Ende, das sei dann eine Art Tiefpunkt. Aber das wird dann eigentlich der Höhepunkt der Weltgeschichte, denn dann wird die Herrlichkeit Gottes voll und ganz sichtbar werden.

Aber dass die Herrlichkeit Gottes sichtbar wird, ist nicht nur Sinn der Welt insgesamt, sondern auch Sinn jedes einzelnen menschlichen Lebens. Das ist Sinn und Ziel meiner Existenz, dass Gottes Herrlichkeit sichtbar wird. 

Freitag, 27. September 2013

Methodisch fragwürdig

Als Jesus auferstanden war, begegnete er den Emmaus-Jüngern und erschien, als diese gerade in Jerusalem bei den anderen Jüngern angekommen waren, der ganzen Mannschaft in dem Zimmer, in dem die Emmaus-Jünger gerade Bericht erstatteten. Und Jesus erschien ihnen, um ihnen das Größte mitzuteilen, was er ihnen mitteilen konnte.
Aber anstatt, dass Jesus seinen Zuhörern nun ein Video zeigte oder ein total tolles Wunder machte, wählte er eine total langweilige Methode:
Sowohl den Emmaus-Jüngern als auch denen in Jerusalem erklärte er das Alte Testament.
Und Jesus machte das, weil er davon ausging, dass man alles, was man über Gott und über Gottes Plan wissen musste, aus dem Alten Testament entnehmen konnte. Gott hatte im Alten Testament gesprochen, und jetzt wurde langsam deutlich, dass das, was Gott da so alles von sich gegeben hatte, nicht nur Gedanken waren, sondern Realität war.
Jesus wählte keine andere Methode, als dass er sich auf das bezog, was Gott längst gesagt hatte.
Folglich denke ich, wir machen einen Fehler, wenn wir in den Gemeinden Gottes Wort vernachlässigen und kluge Methodik bevorzugen.

Samstag, 6. Juli 2013

Gottes junges Schaf

Aero Vodochody L-39. Die Karte ist von Alla Zatsepina aus Moskau.
Dass Jesus als das Lamm Gottes bezeichnet wird und nicht als General Gottes oder Drone Gottes, hat etwas damit zu tun, dass Jesus nicht gekommen ist, um im Leben eines Menschen das zu beseitigen, was den Menschen stört, sondern um im Menschen das zu beseitigen, was Gott stört.

Die Christen beten meistens darum, dass Gott das verändere, was sie stört. Darum sind sie beim Beten so wenig erfolgreich, denn ihr Gebet deckt sich nur sehr begrenzt mit Gottes Interessen. Gott aber möchte im Leben eines Menschen das verändern, was ihn stört.

Das Lamm Gottes kam nicht zur Beseitigung aller Probleme, sondern zur Vergebung der Sünden. Das Lamm Gottes kam, um die Probleme zu beseitigen, die aus Gottes Sicht ein Problem sind, nicht die, die aus unserer Sicht welche sind.

Montag, 29. April 2013

Die Überflüssigkeit von Isaaks Fehlern.

In Genesis 26 findet man eine Sammlung seltsamer Geschichten über Isaak. (Wobei ohnehin auffällt, dass es von Isaak nur sehr wenige Berichte gibt, im Gegensatz zu seinem Vater und seinem Sohn.) Diese Geschichten über Isaak wollen so gar nicht zusammenpassen. Es sei denn, man malt sie mal auf:

Man sieht zweimal dasselbe Muster: Erst geht es bergab, einmal durch die Hungersnot, das andere Mal durch das Verjagtwerden aus Gerar und den ewigen Streit wegen des Wassers.
Dann kommt ein Wort von Gott.
Und auf dieses Wort von Gott, das jedesmal ja ein Segenswort ist, eine Zusicherung von Schutz und Zukunft, folgt seitens Isaaks Angst. Einmal, dass die Gerasener ihn umbringen wegen seiner Frau, das andere Mal, weil die geballte Machtelite von Gerar bei Isaak auftaucht.
Und nach dieser Angst von Isaak geht es steil bergauf. Beim ersten Mal bekommt Isaak von Abimelech den Schutz, auf den er nie hätte hoffen können, und beim zweiten Mal anerkennt Abimelech ihn als einen Großen und will einen Vertrag mit ihm.
Isaak reagiert auf Gottes Zusagen also jedesmal falsch, nämlich anstatt mit Zuversicht mit Angst. Die Folge ist allerdings nicht, dass Gott ihn zur Rede stellt, sondern dass ein enormer Segen folgt.
Was wäre eigentlich passiert, wenn Isaak richtig reagiert hätte?
Nun, es wäre vermutlich genau das Gleiche passiert. Und also hätte Isaak sich seine Angst auch sparen können. Sie bringt ihm einfach nichts.
Und andersrum muss man sehen, dass Isaak den Segen Gottes kaum verhindern konnte. Gott hatte beschlossen, Isaak zu segnen, und ob Isaak nun Fehler machte oder nicht, machte da keinen Unterschied. Der direkten Anweisung Gottes, in Gerar zu bleiben, hatte er gehorcht, und durch die Fehler aus Unfähigkeit ließ Gott sich nicht aufhalten.
Wenn ich also eine Zusage von Gott habe, kann ich so sehr viel nicht falsch machen. Sofern ich Gottes direkten Anweisungen gehorche, wird Gott seine Versprechen halten und mich segnen, egal ob meine Reaktionen angemessen oder unangemessen sind.

Mittwoch, 24. April 2013

Der Teufel und die Zeit

Wir machen ja gerade das Thema "Paralleluniversen".
Und da kommt mir die Frage, warum der Teufel der Zeit unterliegt, während Gott ewig ist.

Die Frage entstammt dem Nachdenken, dass Jesus zu einem bestimmten Zeitpunkt nach Bethlehem kam - von der Erde aus gesehen.

Und dass der Teufel zu einem bestimmten Zeitpunkt aus dem Himmel geworfen wurde - von der Erde aus gesehen.

Also hat der Teufel sich eine (irdisch gemessene) Zeit lang im Himmel aufgehalten.

Wie aber kann der Teufel sich eine (irdisch gemessene) Zeit im Himmel aufhalten, wenn dort Ewigkeit, also die Abwesenheit von Zeit, herrscht? Und wie kann Jesus zu einem bestimmten Zeitpunkt aus der Himmel kommen, wenn es dort gar keine Zeit für Zeitpunkte gibt?

Und kann es sein, dass der Teufel deshalb an die Zeit gebunden ist, weil er ein Bestandteil der Schöpfung ist? Weil er einfach dadurch mitentstanden ist, weil mit der Schöpfung die Möglichkeit in die Welt kam, sich zu entscheiden? Und damit musste es dann einfach eine zweite Wahl geben, für die man sich entscheiden kann?