Klagelieder 1,12
Ist es noch nicht zu euch gedrungen, alle, die ihr des
Weges zieht? Schaut und seht, ob es einen Schmerz gibt wie meinen Schmerz, der
mir angetan worden ist, mit dem mich der HERR betrübt hat am Tag seiner
Zornglut!
Ein dickes Fell sollte man sich zulegen. Unbedingt. Denn
die Zahl der Kritiker, die über einen herfallen, ist mit den Möglichkeiten der
digitalen Welt nicht weniger geworden. Auf einen, der etwas auf die Beine
stellt, kommen mindestens zehn Nörgler. Die Menge derer, die etwas wissen, ist
begrenzt, aber die Menge derer, die es besser wissen, ist fast unendlich.
Dabei sagt in den allermeisten Fällen die Kritik mehr über
den Kritiker als über das, was kritisiert wird.
Durch die Kritik schimmert der Neid des Kritikers, und sein
Ärger darüber, dass er diese Idee
nicht gehabt hat. Die egoistische Angst des Kritikers, dass er durch diese Idee
Nachteile erleiden könnte, wird überdeutlich. Manche kritisieren nur aus dem
Grund, weil sie auch etwas sagen wollen, also einfach nur deswegen, weil sie
wahrgenommen werden wollen. Oft ist es nicht zu übersehen, dass es dem Kritiker
gar nicht um die Sache geht, sondern nur darum, dem anderen eins auszuwischen.
Kurz gesagt: Die meiste Kritik ist subjektiv und nur der
Egozentrik des Kritikers geschuldet. Objektive und sachlich angemessene Kritik
ist selten. Ein dickes Fell ist eine lohnende Investition.
Aber wenn man Gott zum Kritiker hat! Gott ist wahrhaftig,
und seine Kritik ist es auch. Gott unterstellt mir keine Beweggründe, sondern er
kennt meine Beweggründe. Gottes Kritik ist sachlich, objektiv und zutreffend.
Das dicke Fell ist da kontraproduktiv, argumentieren nützt nichts, und
zurückschlagen ist sinnlos.
Wehe dem, der Gott zum Kritiker hat!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen