Klagelieder 1,8
Schwer gesündigt hat Jerusalem. Darum ist sie zum Gespött
geworden; alle ihre Verehrer verachten sie, weil sie ihre Blöße gesehen haben.
Sie selbst aber seufzt und wendet sich ab.
Kleider machen Leute. Aber die Gemeinde ist nackt. Und
alle können es sehen.
Was ja vielleicht kein Problem wäre. Wenn die Gemeinde,
ganz ohne Klamotten, wunderschön wäre. Ist sie aber nicht.
Schon in 5.Mose 7:7
hat Gott darauf hingewiesen, dass er Israel nicht erwählt hat, weil sie so
super sind, sondern weil sie so nichts sind. Paulus hat die Korinther darauf
hingewiesen, dass ja ganz offensichtlich ziemlich wenige glanzvolle Menschen in
der Gemeinde sind. Auch bei der Berufung der zwölf Apostel hat Jesus nicht die
Creme der israelitischen Bevölkerung ausgewählt.
Kleider machen Leute. Was die Gemeinde herrlich macht, ist
Gott. Was sie schön macht, sind die himmlischen Anteile. Was der Gemeinde Glanz
verleiht, ist das Göttliche in ihr. Den größten Teil dieser Kleidung hat die
Gemeinde selbst abgelegt, und als sie nur noch in Unterwäsche dastand, ist Gott
auch noch gegangen. Jetzt ist sie ganz nackt.
Und jetzt kann jeder sehen, dass die Gemeinde ohne Gott,
also nur sie ganz alleine, unansehnlich und peinlich ist. Ja, Daimler Benz ist
ohne Gott recht prächtig, Facebook ist ohne Gott rühmenswert, und Herr Putin
wird ohne Gott von vielen Russen als starker Präsident wahrgenommen. Aber die
Gemeinde ohne Gott ist nur jämmerlich, kläglich und peinlich.
Darum wird die Gemeinde, wenn sie ein bisschen von Gott
weglässt, um massenkompatibler zu werden, nicht etwa attraktiver für die
Menschen, sondern genau das Gegenteil.
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