In Kapitel 2 der Klagelieder wird ausführlich beschrieben,
wie gründlich und methodisch Gott Jerusalem und seine Umgebung zerstört hat.
Um
es kurz zu machen: Jerusalem war in einem ähnlichen Zustand wie deutsche
Großstädte nach dem zweiten Weltkrieg. Es war komplett zerstört und vollständig
niedergebrannt, und es konnte niemand mehr dort wohnen – der Stadthalter von
Juda, den Nebukadnezar später einsetzte, musste in Mizpa seinen Amtssitz nehmen,
weil man in Jerusalem nicht mehr wohnen konnte.
Und die Klagelieder beschreiben den Zusammenbruch
Jerusalems als den größten Crash in der damals bekannten Geschichte – ein Zusammenbruch
so groß wie das Meer, das die Menschen damals für unendlich hielten und für das
größte, was es auf der Erde gibt. Aus einer schönsten und berühmtesten Städte
der damaligen Zeit war der größte Trümmerhaufen weit und breit geworden.
Und die Klagelieder beklagen den unglaublich großen Zorn
Gottes, der selbst vor seiner eigenen Wohnung, dem Tempel, nicht halt machte,
und der keine Rücksicht auf Frauen und Kinder nahm und der mit einer so
unglaublichen Gewalt über Land und Leute kam – niemand hatte jemals damit
gerechnet, dass Gott so zornig werden würde.
Aber wenn Gottes Zorn so groß ist: Wie groß ist dann
eigentlich seine Liebe?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen