Mittwoch, 29. Juli 2015

Auf dem Fahrersitz sitzen

Eigentlich nichts Besonderes, der Brief an Titus.

Außer dass Paulus ständig schreibt, man möge doch bitte das eigene Leben gestalten. Und nicht etwa auf die Idee kommen, es andere gestalten zu lassen!

Mach etwas draus!

Setz Dich auf den Fahrersitz und lenke selbst!

Insbesondere dann, wenn Du Einflüssen ausgesetzt bist, die eine ganz andere Richtung wollen als Du! Und das war beim Titus der Fall, der war in Kreta wohl in eine Gesellschaft mit charakterlichen Standards geraten, die besser zu Schlägertrupps und auf Malle passen als in eine Gemeinde. 

Natürlich muss man oft Dinge machen, die von außen bestimmt werden. Der Mensch ist keine Insel und lebt in Zusammenhängen mit anderen. Und wer 8 Stunden am Tag für andere arbeiten muss, der hat mitunter das Gefühl, sein Leben auf der Rückbank zuzubringen und keineswegs auf dem Fahrersitz.

Aber es geht dem Paulus gar nicht darum, was man macht, sondern wie man es macht. Tritt man als Botschafter Gottes auf, oder verkündet man mit dem eigenen Auftreten, dass die Welt ohnehin schlecht ist? 

Es geht um Aura, um Ausstrahlung. Um die Farbe, die man den Sachen und der Welt gibt. Und hier bei Titus insbesondere: Die Farbe, die man der Gemeinde gibt. 

Denn die Gemeinde ist die Botschaft des Gottesreiches in der Welt. Und wenn die Tapeten in Gottes Botschaft die gleiche Farbe haben wie die der Nachbarn, dann kann man sich das Einrichten des Botschaftsgebäudes eigentlich sparen. 

Also: Setz Dich auf den Fahrersitz! Gestalte Dein Leben, und gestalte Deine Gemeinde. Ob der Tag grau ist und die Gemeinde fadenscheinig, liegt an Dir! 

Sonntag, 26. Juli 2015

Ob man Paulus glauben soll

Beweisen kann man es sowieso nicht. 

Ob das  Neue Testament nun "Wort von Gott" ist oder nur Gerede von Menschen. 

Zumindest kann man es nicht mit herkömmlichen Methoden beweisen. 

Darum ist auch die ganze Diskussion über die "Inspiration" voll daneben. Weil es so "einfach" eben nicht ist. Denn man darf nicht vergessen, dass Jesus gelegentlich Gleichnisse erzählt hat, damit die Zuhörer ihn nicht verstehen. Voll inspiriert!

Dem Titus schreibt Paulus in der Einleitung des Briefes, dass Gott
"zu seiner Zeit aber sein Wort offenbart hat durch die Predigt, die mir nach Befehl unseres Retter-Gottes anvertraut worden ist"
Und wenn man den Paulus sehr gründlich liest, geht es einem ja oft so, dass einem plötzlich ein Licht aufgeht und man die Zusammenhänge versteht, die sich dabei dann in der Regel als so genial erweisen, dass man eben doch voller Hochachtung vor diesem Paulus steht und denkt: "Der hat Gott wirklich verstanden!"

Denn das, was die Evangelisten fast vollständig weggelassen haben, das macht Paulus umso ausführlicher. Die Evangelisten haben fast nichts erklärt. Sie haben die Dinge beschrieben, wie sie geschehen sind, und die Reden von Jesus wiedergegeben, wie er sie geredet hat. Aber sie haben nie gesagt: "Damit wollte Jesus dieses sagen". Oder "damit hat Jesus gemeint ....". 

Paulus erklärt. Und ob die Briefe vom Paulus nun "inspiriert" sind, werden wir auf diese Weise noch immer nicht klären, aber er war zumindest beauftragt. Das steht in Apostelgeschichte 9:15 - 
"Der Herr aber sprach zu Hananias: Geh hin! Denn dieser ist mir ein auserwähltes Werkzeug, meinen Namen zu tragen sowohl vor Nationen als auch vor Könige und Söhne Israels."
Und natürlich kann man behaupten, dass die Briefe des Paulus voller Fehler sind oder voller Dinge, die nur für damals galten und nicht für uns heute. Man würde damit aber der Erfahrung widersprechen: Denn wenn Gott jemanden beauftragt, rüstet er den in der Regel auch aus und hilft ihm, den Auftrag ordentlich auszuführen. 

Also ich lese den Paulus und höre ihm zu. Denn wenn Gott ihn beauftragt, und ich ignoriere ihn dann, das kommt am Ende auch nicht gut. 

Mittwoch, 22. Juli 2015

Das Geld meines Zahnarztes

Ich war beim Zahnarzt. 

Das ist an und für sich nicht weiter erwähnenswert. Viele Leute gehen da hin. 

Meiner wollte aber mal wieder 1000.-€ für einen Zahnersatz. Was definitiv zuviel ist. Und was nicht sein müsste. Es ginge billiger. Aber der Zahnarzt will mein Geld. Dabei nimmt er es mit der Frage, was "richtig" und was "fair" ist, nicht so genau. 

Und damit steht er ja nicht alleine. Es gibt jede Menge Leute, die sich auf Kosten anderer bereichern und nicht etwa faire Preise für gute Leistung verlangen, sondern Abzocke betreiben.

Man ist natürlich frei, das Zeug zu kaufen, was die anbieten. Aber ich brauche meinen Zahnarzt. Und dummerweise ist Abzocke bei Zahnärzten eine Allgemeinerkrankung. Den Zahnarzt zu wechseln bringt also nichts. Der nächste wird es genauso versuchen.

Nun kann man natürlich nicht sagen, dass man das eigene Verhalten nicht vom Geld regieren lassen soll. Selbstverständlich muss man auf das Geld aufpassen, denn sonst ist es weg. Logisch muss man sich im Verhalten danach richten, wieviel Geld man hat und was man sich davon leisten kann. 

Aber dann gibt es die Momente, da darf man nicht. Da kann man nicht gleichzeitig Gott dienen und dem Geld. 

Und natürlich könnte ich mir zum x-ten Mal den Machtkampf mit meinem Zahnarzt ums Geld liefern. Und vermutlich ein paar hundert Euro dabei rausschinden. 

Aber als die Pharisäer das mit der römischen Steuer versuchten - die sie genauso ungerecht und unangemessen und unpassend empfanden wie ich die Forderungen des Zahnarztes - da hat Jesus sie ziemlich abblitzen lassen. In den Augen Gottes, meinte Jesus, sei diese Frage ziemlich unwichtig. Entscheidend sei nicht, wer den Machtkampf ums Geld gewinnt, sondern wer den Machtkampf um mein Gehirn gewinnt. 

Und wenn ich mich unentwegt über den Zahnarzt und das Geld ärgere, dann ist klar, wer den Machtkampf um mein Gehirn gewonnen hat. 

Von einer feindlichen Übernahme meines Gehirns muss auch ausgegangen werden, wenn ich mir ständig Sorgen mache wegen dem Geld oder mich aufrege über irgendwelche Preise. 

Klar, man muss aufpassen, was man mit seinem Geld macht. Mehr auszugeben als man hat ist nicht wirklich klug.

Aber für alle die Fälle, wo man es nicht steuern kann oder nur unter Mühen, die mehr schaden als nutzen, da gilt:
Gott hat es gesehen. 

Gott hat gesehen, was mein Zahnarzt macht, und Gott hat gesehen, was auf meinem Konto los ist und wie ich reagiert habe. Der Ball liegt in Gottes Feld.

Und abschließend muss ich fragen: Wer hat nun eigentlich Gott zum Freund? Mein Zahnarzt, oder ich? Und wer ist jetzt eigentlich der Gesegnete: Ich, der ich Gott kenne, oder mein Zahnarzt, der das Geld hat? 

Donnerstag, 16. Juli 2015

Rosa Herzchen stiegen auf

Eines Tages kamen Weise aus dem Morgenland zu Herodes dem Großen und sagten: "Wir suchen die Liebe! Wir haben rosa Herzchen zum Himmel aufsteigen sehen!"

So scheint es in vielen Bibeln zu stehen. Das Reich Gottes ist eine rosa Angelegenheit, gebettet in die weichen Kissen der Lieblichkeit.

Allerdings suchten die Weisen aus dem Morgenland gar nicht die Liebe, sondern einen König. Vor der Liebe hätte Herodes auch keine Angst gehabt, aber vor einem neuen König schon. 

Die Weisen aus dem Morgenland kamen auch nicht, weil heilige Ergriffenheit ihr Herz erfüllte. Sie kamen nicht im Gefühl tiefer Glückseligkeit, sondern aus eiskaltem Machtkalkül. Wenn da ein neuer König erscheint, der so mächtig ist, dass ein Stern ihn ankündigt, dann tut man als Staat in der Peripherie dieses neuen Königs gut daran, sich alsbald bei ihm sehen zu lassen.

Wenn in Russland oder in den USA ein neuer Präsident an die Macht kommt, schreibt Frau Merkel ja auch jedesmal ein Glückwunschtelegramm. Wenn ein neuer Machthaber die Bühne betritt, ist man klug beraten, sich bemerkbar zu machen. 

Der Besuch der Weisen war kein Besuch des Herzens, sondern ein Besuch der politischen Strategie. Und wer über kein schneller Internet verfügt, benutzt halt schnelle Pferde. 

Und die Weisen haben mit ihrem Besuch bewiesen, dass sie wirklich weise waren. Denn tatsächlich ist das Kommen Jesu nicht in erster Linie ein Schub für die Liebe, sondern ein Zeichen der Macht. Gottes Macht, um genau zu sein. 

Was Johannes der Nassmacher dann 30 Jahre später ankündigte, war auch nicht die Loveparade, sondern ein Königreich. Eine Revolution. Ein Wechsel an der Weltspitze. Eine massive Bedrohung alles Bösen. Eine Beendigung der Versklavung, ein Sprengen aller Ketten. Macht in ihrer mächtigsten Form.

Selbstverständlich ist Gott Liebe. Gott ist in seinem Innersten nur gut und Güte. Und seine Nachfolger sollen genauso sein. Aber Liebe, die machtlos ist, ist für die Katz. Die bewirkt nichts. Die kann man sich schenken. 

Liebe, die das Gute nicht durchsetzen kann, ist völlig überflüssig. Darum hat Gott seine Leute mit jeder Menge Macht ausgestattet. Klar, nicht mit der Macht der Fäuste und der Kalaschnikows. Sondern mit einer viel stärkeren.

Wer die Liebe in diese Welt bringen will, braucht Macht. Wer das Böse vertreiben will, ebenfalls. Liebe ohne Macht ist nichts. 
Was Paulus dann zu dem Schlusswort in 1.Kor 16:13 verleitete: "Wachet, steht fest im Glauben! Seid mannhaft! Seid stark!"

Die Sache mit Gott ist nämlich nichts für Schwächlinge und Leute mit einer Machtphobie. 

Mittwoch, 15. Juli 2015

Erkenntnisse vom Pluto

Ach, welch eine Enttäuschung! 

Und dabei war diese Raumsonde, die zum Pluto geflogen ist, so teuer! Aber man hat es wieder nicht gefunden!

Gut, die Wissenschaftler sind ja froh über diesen Misserfolg. Sie hoffen ja schon seit Jahrhunderten, dass es das "Reich Gottes" nicht gibt. Das Kaiserreich ist untergegangen, das weiß man. Das "tausendjährige Reich" eines Herrn Hitler auch. Aber es gab ja immer noch Leute, die behaupteten, das Reich Gottes gäbe es tatsächlich. 

Nun, die sind jetzt widerlegt. Auch auf dem Pluto keine strahlenden Paläste, keine goldenen Straßen und keine himmlischen Heerscharen. Und auf Google Earth haben wir nun lange genug gesucht. Das "Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland" kann man dort finden, das Reich Gottes aber nicht. 

Und was hatten Johannes der Nassmacher und dieser Jesus damals für einen Wind gemacht wegen der Sache! Als wenn diese Regierungsform gleich um die Ecke käme! Aber Gott hat sich das wohl anders überlegt. Vielleicht hatte er Angst, dass Microsoft oder Samsung den Laden irgendwann übernehmen würden. Oder dass die Demokratie eingeführt wird, und dann würde Gott abgewählt und müsste in die Opposition.

OK, da war der Fehler. Gemerkt?

Die Annahme im vorigen Absatz war, dass die Existenz des Reiches Gottes von Gott abhängt. Das ist aber ein Gerücht. Denn Gott hat sein Reich längst zur Verfügung gestellt. Seit Jesus gibt es einen Bereich, in dem nur Gott herrscht und weder der Teufel noch der Zufall und auch nicht die Umstände. 

Das Gebiet, wo nur Gott herrscht, kann längst Wirklichkeit werden. Gott hat alles dafür Nötige zur Verfügung gestellt. Das Reich Gottes ist längst latent vorhanden. 

Ob es in Wahrheit vorhanden ist, liegt an mir, nicht an Gott. Ob mein Leben der Bereich ist, wo Gott und nur Gott und zu 100% Gott regiert, liegt in meiner Entscheidung. Ich kann wählen, wer alles in mein Leben reinreden darf. Und wenn ich richtig wähle und meine Wahl auch durchsetze, dann habe ich Reich Gottes. Mit allen Vorteilen, die an dem Ding dranhängen. 

Da ist das Geld für die Raumsonde nur verschwendet. Wenn Reich Gottes nicht in mir ist, dann brauche ich es woanders gar nicht erst zu suchen. Und selbst wenn es woanders wäre, wäre es wurscht. 

Montag, 13. Juli 2015

Gebote zügig brechen

Stramm gestanden! Befehle ausführen! Gebote einhalten! Gehorsam ist die erste Christenpflicht!

Nee.

Die erste Christenpflicht ist es, den Willen Gottes zu tun. Und der Wille Gottes ist nicht das Einhalten von Regeln. Sonst wären die Pharisäer die besten Christen gewesen.

Regeln einhalten, nur damit sie eingehalten sind, ist Gesetzlichkeit.

Und Regeln einzuhalten aus Angst vor Gott - wenn ich die Regeln nicht einhalte, dann straft mich Gott - das zeugt nicht von viel Vertrauen zwischen mir und Gott. 
Gott liebt mich dann nur, wenn ich fehlerfrei lebe. Gott liebt mich dann nur, wenn ich mich formal unterwerfe. 

Aber entweder ist Gott auf meiner Seite, oder nicht. Heute ja, weil ich brav war, aber morgen nein, weil ich irgendeine Regel ignoriert habe, ist ein Unding.

Siehe David. Gott war immer auf seiner Seite. Ganz egal, was David gemacht hat. 

Der Wille Gottes ist nämlich die Liebe. Zu ihm, und zu den Menschen. Und die Liebe führt dann vielleicht dazu, dass ich mich nach Gottes Wünschen richte. 

Aber der Gehorsam ohne die Beziehung ist wertlos. 

Freitag, 10. Juli 2015

Das automatische Senfkorn

Es gibt Gerüchte, die halten sich ewig. Zum Beispiel das vom automatischen Senfkorn.
Da wird uns immer und immer wieder erzählt, der Jesus hätte gesagt, das Reich Gottes sei wie ein Senfkorn: Ganz klein, und wenn es keimt und wächst, dann wird es ganz groß. 
Puh!
Als wenn das Senfkorn Räder hätte und einen Chip, der ihm sagt, wo es sich hinbegeben muss, um zu keimen und ganz groß zu werden.
Tatsächlich hat Jesus gesagt (in Lukas 13 Vers 19), dass das Reich Gottes wie ein Senfkorn ist, "das ein Mensch nahm und in seinen Garten warf" - ja, und dann wurde ein Busch daraus.
Dass das Reich Gottes wächst, irgendwie, ganz heimlich, und niemand weiß, wie es geschieht, oh Wunder! - das ist eine deutliche Fehlinformation. Das Reich Gottes wächst, weil da jemand das Senfkorn geworfen hat. Und wenn der Mensch es geworfen hat, dann entziehen sich einige der folgenden Vorgänge seiner Kontrolle. 
Nein, das Reich Gottes ist nicht wie ein Senfkorn. Es ist wie ein geworfenes Senfkorn. Und das ist ein bedeutender Unterschied. 

Bein amputiert? Sei dankbar!

Unfall gehabt, Bein amputiert? Freu Dich gefälligst!

Frau abgehauen und Geld mitgenommen, dafür Kind nach Hause gebracht, und zwar von der Polizei? Sei dankbar!

Gemeinden sind mitunter ein übles moralisches Pflaster. Und „Dankbarkeit“ gehört mit zum übelsten moralischen Asphalt, mit dem dort die Straßen belegt sind.

Und rein gefühlsmäßig und völlig subjektiv: Frauen sind hier die eifrigeren Straßenmeister, und je älter, desto schlimmer.

Es wird verlangt, dass man dankbar sein soll, denn schließlich steht das ja so oft drin in der Bibel! Also gib Dir verdammt nochmal Mühe!

Aber wenn man es nur tut, weil es in der Bibel steht, und man weiß eigentlich nicht, warum es da steht, dann wird es schnell Krampf.

Verkopfen, bitte!

Wenn man nicht verstanden hat, was der Hintergrund und die Begründung ist, kann man zwar Dankbarkeit heucheln, damit die Moralapostel ruhiggestellt sind. Aber in Wahrheit wird man Gott nicht danken.

Eine der klassischen Anweisungen steht in Epheser 5,20 und lautet so:

20 Sagt allezeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus!

Da steht „für alles“ und „immer“. Es gibt also keine Ausnahmen. Soweit ist der Text verständlich und klar.

Allerdings soll man „im Namen unseres Herrn Jesus Christus“ danken. Also nicht in meinem eigenen Namen.

Wenn man im Namen eines Anderen handelt, tut man etwas, was der andere auch tun würde. Er tut es nur nicht selber, sondern er hat es delegiert.

Die Frage hier ist also: Hätte Jesus Gott dafür gedankt, dass ich diese Krankheit oder diesen Unfall habe? Wenn diese Frage mit „ja“ zu beantworten ist, dann kann auch ich Gott dafür danken.

Aber warum sollte Jesus Gott dafür danken, dass mir etwas Schlimmes geschieht?

Herrschaftsgebiete

Wenn das Reich Gottes gekommen ist und ich mich tatsächlich in diesem Reich befinde, dann kann mir nichts zu meinem Nachteil passieren. Dann muss zwangsläufig alles, was mir passiert, zu meinem Segen sein und zu meinem Vorteil.

Das ist so, weil da, wo wirklich „Reich Gottes“ ist, nur Gott herrscht. Nur. Ausschließlich.

Wo „Reich Gottes“ ist, herrscht nicht auch Gott. Und ein bisschen auch der Teufel. Oder das Schicksal. Oder der Zufall.

Wenn es Gottes Herrschaftsgebiet ist, dann ist es nicht Herrschaftsgebiet von irgend jemand anderem. Gott ist nämlich der Stärkste. Der braucht keinen Machtfaktor neben sich zu dulden. Tut er auch nicht.

Wenn ich mich in Gottes Herrschaftsgebiet befinde, dann befinde ich mich ausschließlich im Einflussbereich des Guten. Im Reich Gottes gibt es nur Dinge, die Gott entsprechen.

Im Reich Gottes gibt es nur Liebe. Und zwar absolute, totale Liebe. Keine abgeschwächte Form, keine Mischformen.

In Gottes Herrschaftsgebiet gibt es nur gute Dinge und Ereignisse. Das kann nicht anders sein. „Böses“ oder „Neutrales“ kann in der Gegenwart Gottes nicht existieren.

Atmosphärenüberdruck (Atü)

Und noch krasser: Gott ist so gut, dass sein Herrschaftsgebiet vor Güte trieft. Das ist so vollgestopft mit Gutheit, dass es fast platzt. Es herrscht dort ein Gutheitsdruck von mindestens 3 Atü. (Moderne Menschen können das in bar oder Pascal umrechnen.)

Wenn ich mich also tatsächlich im Reich Gottes aufhalte, und mir passiert etwas, dann muss es etwas Gutes sein. Anders ist es nicht möglich. Die Gesetzmäßigkeiten sind so.


Und wenn es nur etwas Gutes sein kann, dann kann man auch dafür danken. Jesus zumindest würde es tun. 

Mittwoch, 1. Juli 2015

Schleimer vor!

Nicht widersprechen!
Angepasst sein!
Alle müssen Dich liebhaben!
Christen müssen ...kriecher sein! Sonst ist es nicht richtig!
Steht das nicht bei Timotheus (1.Tim 3,7), dass die Leiter der Gemeinde "ein gutes Zeugnis haben müssen von den Ungläubigen"? 
Siehst Du!!!
Lieb sein!
Nicht anecken!
Stromlinienförmigkeit ist alles!

"Wehe, wenn alle Menschen gut von Euch reden", drohte Jesus in Lukas 6,26. Das ist dann nämlich ein sicheres Zeichen, dass Ihr ihnen nach dem Mund redet. Dass Ihr nicht den Willen Gottes von Euch gebt, sondern den Willen der Leute. 
"Viel Feind, viel Ehr" sagte man früher. Oder noch früher, wieder Jesus (Lk 6,22-23):
22 Glückselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen werden und wenn sie euch absondern und schmähen und euren Namen als böse verwerfen werden um des Sohnes des Menschen willen.  
23 Freut euch an jenem Tag und hüpft! Denn siehe, euer Lohn ist groß in dem Himmel; denn ebenso taten ihre Väter den Propheten. 
 Wenn man will, dass jemand sich für Gott entscheidet, muss man ihm etwas zum Entscheiden geben. Wenn aber das, was ich mache und sage, keine erkennbaren Unterschiede hat zum Leben des Anderen, dann gibt es für den Anderen nichts zu entscheiden. 
Es muss nicht unbedingt ein schlechter Eindruck sein, den man hinterlässt. 
Aber es wäre schon schön, wenn man überhaupt einen hinterließe.