Ich war beim Zahnarzt.
Das ist an und für sich nicht weiter erwähnenswert. Viele Leute gehen da hin.
Meiner wollte aber mal wieder 1000.-€ für einen Zahnersatz. Was definitiv zuviel ist. Und was nicht sein müsste. Es ginge billiger. Aber der Zahnarzt will mein Geld. Dabei nimmt er es mit der Frage, was "richtig" und was "fair" ist, nicht so genau.
Und damit steht er ja nicht alleine. Es gibt jede Menge Leute, die sich auf Kosten anderer bereichern und nicht etwa faire Preise für gute Leistung verlangen, sondern Abzocke betreiben.
Man ist natürlich frei, das Zeug zu kaufen, was die anbieten. Aber ich brauche meinen Zahnarzt. Und dummerweise ist Abzocke bei Zahnärzten eine Allgemeinerkrankung. Den Zahnarzt zu wechseln bringt also nichts. Der nächste wird es genauso versuchen.
Nun kann man natürlich nicht sagen, dass man das eigene Verhalten nicht vom Geld regieren lassen soll. Selbstverständlich muss man auf das Geld aufpassen, denn sonst ist es weg. Logisch muss man sich im Verhalten danach richten, wieviel Geld man hat und was man sich davon leisten kann.
Aber dann gibt es die Momente, da darf man nicht. Da kann man nicht gleichzeitig Gott dienen und dem Geld.
Und natürlich könnte ich mir zum x-ten Mal den Machtkampf mit meinem Zahnarzt ums Geld liefern. Und vermutlich ein paar hundert Euro dabei rausschinden.
Aber als die Pharisäer das mit der römischen Steuer versuchten - die sie genauso ungerecht und unangemessen und unpassend empfanden wie ich die Forderungen des Zahnarztes - da hat Jesus sie ziemlich abblitzen lassen. In den Augen Gottes, meinte Jesus, sei diese Frage ziemlich unwichtig. Entscheidend sei nicht, wer den Machtkampf ums Geld gewinnt, sondern wer den Machtkampf um mein Gehirn gewinnt.
Und wenn ich mich unentwegt über den Zahnarzt und das Geld ärgere, dann ist klar, wer den Machtkampf um mein Gehirn gewonnen hat.
Von einer feindlichen Übernahme meines Gehirns muss auch ausgegangen werden, wenn ich mir ständig Sorgen mache wegen dem Geld oder mich aufrege über irgendwelche Preise.
Klar, man muss aufpassen, was man mit seinem Geld macht. Mehr auszugeben als man hat ist nicht wirklich klug.
Aber für alle die Fälle, wo man es nicht steuern kann oder nur unter Mühen, die mehr schaden als nutzen, da gilt:
Gott hat es gesehen.
Gott hat gesehen, was mein Zahnarzt macht, und Gott hat gesehen, was auf meinem Konto los ist und wie ich reagiert habe. Der Ball liegt in Gottes Feld.
Und abschließend muss ich fragen: Wer hat nun eigentlich Gott zum Freund? Mein Zahnarzt, oder ich? Und wer ist jetzt eigentlich der Gesegnete: Ich, der ich Gott kenne, oder mein Zahnarzt, der das Geld hat?
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