Wenn wir über verheißungsorientiertes Beten nachdenken, müßten wir zunächst zugestehen, dass uns das fremd ist. Wir beten viel lieber erfahrungsorientiert. Unsere Erfahrungen prägen die Realität unseres Lebens. Was über meinen Erfahrungshorizont geht, wird unrealistisch. Diese Haltung schneidet uns von vielen neuen Erfahrungen ab, weil wir sie erst gar nicht an uns heranlassen.
Für Beter ist das besonders gefährlich. Beten hat immer mit der Perspektive Gottes zu tun. Im Gebet rede ich mit dem, für den nichts unmöglich ist, der den gesamten Kosmos in seiner Hand hält. Wenn ich mit ihm erfahrungsorientiert spreche, dann grenze ich seine Macht auf meine kleinen menschlichen Möglichkeiten ein.
Peter Strauch in Punkt Nr. 2/87, Seite 39
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