
Magnus Malm in "Vägvisare", Seite 120
Der Sohn vom Chef sagt in Johannes 6,35: "Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr dürsten."
Hier findet man einige Krümel, die vom Tisch gefallen sind. Als Mittel gegen eine knurrende Seele.
Und der HERR wendete das Geschick Hiobs, als der für seine Freunde Fürbitte tat.Da besteht offenbar ein Zusammenhang zwischen dem, was Hiob tat, und dem was Gott tat. Aber warum? War der Wunsch Gottes, dass Hiob für seine nicht unbedingt hilfreichen Freunde beten sollte, die letzte von all den Prüfungen, die Hiob bestehen sollte?
Und nun nehmt euch sieben Stiere und sieben Widder und geht zu meinem Knecht Hiob und opfert ein Brandopfer für euch! Und Hiob, mein Knecht, soll für euch Fürbitte tun. Nur ihn will ich annehmen, damit ich euch nicht Schimpfliches antue. Denn ihr habt über mich nicht Wahres geredet, wie mein Knecht Hiob.Irgendwie hört man immer wieder, dass Gott die Erkenntnisse, die Weisheit, die Nähe zur absoluten (nicht eingebildeten) Wahrheit nicht so genau nimmt. "Es kommt doch von Herzen", sagen die Menschen und behaupten, dass Gott das Gebet eines warmherzigen Beters erhören müsse und nicht kritisch schaut.
Worauf es ankommt
Gott beschreibt in Jesaja 58 ab Vers 6 sehr deutlich, was er sich unter einem richtigen Fasten vorstellt. Dabei geht es nicht nur um den Verzicht auf Essen, sondern um unser grundsätzliches Verständnis vom richtigen Dienst für Gott. Dazu gehört auch die richtige Einhaltung des Sabbats als "Tag des Herrn" (vgl. V. 13).
1. Lass los!
"Ist nicht vielmehr das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Ungerechte Fesseln zu lösen, die Knoten des Joches zu öffnen, gewalttätig Behandelte als Freie zu entlassen und dass ihr jedes Joch zerbrecht?" (V. 6)
Ein zentraler Aspekt in diesen Versen ist der Umgang miteinander. "Ungerechte Fesseln lösen", "Knoten des Jochs öffnen", "gewalttätig Bhandelte freilassen" - all das hat mit Streit und Ungerechtigkeit zu tun. Im Rahmen der Bergpredigt sprach auch Jesus über die richtige Haltung beim Gottesdienst. Er wies seine Zuhörer an, bei der bloßen Erinnerung an einen schwelenden Streit mit einem Bruder sofort alles stehen und liegen zu lassen. Sie sollten alles daran setzen, um Versöhnung zu erreichen. Keine noch so geistliche Handlung war wichtiger, denn Jesus sagte ausdrücklich: "Lass deine Opfergabe liegen und gehe und versöhne dich" (s. Mt 5, 24). Groll und 'rger im Herzen blockieren die Hand Gottes und sind Kennzeichen der Kinder Satans (vgl. 1. Joh 3, 10). In der Kultur Israels nimmt Versäähnung bis heute eine besondere Stellung ein. Der höchste israelische Feiertag ist "Yom Kippur", der Versöhnungstag. Ist unser Sabbat ein Fest der Versöhnung?
2. Du bist für deinen Nächsten da!
"Besteht es nicht darin, dein Brot dem Hungrigen zu brechen und dass du heimatlose Elende ins Haus führst? Wenn du einen Nackten siehst, dass du ihn bedeckst und dass du dich deinem Nächsten nicht entziehst?" (V. 7)
Zu einem Fasten nach Gottes Sinn gehört jedoch nicht nur Versöhnung, sondern auch den Nächsten aufzuerbauen. Darin besteht eine der wichtigsten Aufgaben eines Gliedes am Leib Christi überhaupt! Wir müssen für die anderen da sein. Wenn wir in den Gottesdienst kommen, so sollte es unser Verlangen sein zu geben und nicht zu nehmen. "Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprachenrede, hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung" (1. Kor 14, 26). So sollten wir in den Gottesdienst kommen. Das ist ein Sabbat, ein richtiges Fasten. "Herr, was hast du mir für den heutigen Gottesdienst geschenkt? Nicht mein Wille, sondern dein Wille soll durch mich geschehen."
Jeder sollte bereit sein. Es darf nicht immer dasselbe Programm sein. "Lass los ... du bist für deinen Nächsten da" - diese biblischen Wahrheiten müssen wir umsetzen, ansonsten bleibt es nur bei der Theorie. Eines Tages luden wir ein befreundetes Ehepaar zu Kaffee und Kuchen ein. Meine Frau machte sich große Mühe, um alles in Liebe vorzubereiten. Wir verbrachten einige schöne Stunden miteinander. Unsere Gäste waren vollen Hezens und erzählten viele ihrer jüngsten Erlebnisse. Doch leider wurde das Gespräch zu einem Monolog. Nachdem sie sehr lange zugehört hatte, konnte meine Frau geplagt von Schmerzen nicht mehr sitzen und musste aufstehen. Sie erhob sich stillschweigend und ging zum Fenster, richtete den Vorhang und freute sich über die Bewegung und Ablenkung. Unser Gast fühlte sich in seiner Rede gestört und fragte meine Frau vorwurfsvoll, ob sie denn einen "Putzdämon" in sich habe. Er gab damit seine Erwartung zu verstehen, dass meine Frau und ich doch bitte weiter konzentriert zuhören möchten. Dies Art der Anschuldigung traf uns natürlich sehr, Gedanken der Verletzung wollten sich breit machen.
In meinem Ohr klang immer wieder der Satz nach, den sich meine geliebte Frau anhören musste: "Hast du einen Putzdämon?" Nun lag es nahe, im Fleisch zu reagieren und beleidigt zu sein. Wir haben uns jedoch entschieden, den biblischen Weg zu gehen und "loszulassen", Vergebung auszusprechen und "für den Nächsten da zu sein".
Fortsetzung folgt.
Von Gerry Klein aus Glaubenzentrum Bad Gandersheim, 05/2003
Doch das Ergebnis all dieser Anstrengungen war ernüchternd: Es war gleich null. Eine derart schmerzhafte Bestandsaufnahme weckt in mir die Frage: Gibt es in unserem persönlichen Leben bzw. in unserem Gemeindeleben Pausen, in denen wir Fazit ziehen? Welche Frucht haben unsere Fasten- und Gebetszeiten? Und wenn wir keine Antworten erleben: Wo liegen die Gründe? Ansonsten stehen wir in der Gefahr, genau wie Israel am Ziel vorbeizulaufen: "Zurzeit fastet ihr nicht so, dass ihr eure Stimme in der Höhe zu Gehör brächtet" (V. 4b).
Schon die Gemeinde in Galatien hatte das befreiende Evangelium zu einer Religion der Leistung verwässert. Paulus ermahnte sie daraufhin streng und erinnerte sie: "Für die Freiheit hat Christus uns freigemacht. Steht nun fest und lasst euch nicht wieder durch ein Joch der Sklaverei belasten!" (Gal 5, 1).
"Fordere von mir, und ich will dir die Nationen zum Erbteil geben, zu deinem Besitz die Enden der Erde!"Auch im Johannes-Evangelium fällt auf, dass Jesus ständig betont, er bete zu Gott um dieses oder jenes. Man muss sich ja fragen, warum Gott seinem Sohn, seinem Erben, seinem König die Dinge nicht ohne dessen Bitten gibt.