Freitag, 29. Februar 2008

unser vater

1
unser vater
der du bist die mutter
die du bist der sohn
der kommt
um anzuzetteln
den himmel
auf erden

2
dein name werde geheiligt
dein name möge kein hauptwort bleiben
dein name werde bewegung
dein name werde in jeder Zeit konjugierbar
dein name werde tätigkeitswort

3
bis wir
loslassen lernen
bis wir
erlöst werden können
damit
im verwehen des wahns
komme
dein reich

4
in der liebe
zum nächsten
in der liebe
zum feind
geschehe
dein wille -
durch uns!

5
unser tägliches brot
gib uns heute
damit wir nicht nur
für brot uns abrackern müssen
damit wir nicht
von brotgebern erpresst werden können
damit wir nicht
aus brotangst gefügig werden

6
vergib uns
unsere schuld
und die schuld derer
die schuldig geworden sind
an uns

und was
wie niemandes schuld ist:
sachzwänge verhängnis ignoranz

und unseren verdacht
du selber könntest schuldig geworden sein
an so viel elend an zu viel leiden

vergib
wie auch wir

7
und führe uns nicht
wohin wir wie blind
uns drängen
in die do-it-your-self-apokalypse
sondern erlöse uns
von fatalität und sachzwang
damit das leben
das du geschaffen
bleibe auf diesem kleinen
bisher unbegreiflich erwählten
planeten
im schweigenden all

8
und zu uns
lass wachsen
den baum des glaubens
wurzelnd in dir
entfalte sich seine krone
auf erden:
dein reich
das unsere freiheit
deine kraft
die ohne gewalttat
deine herrlichkeit
durch die wir gelingen können
in ewigkeit

aus Kurt Marti: "Schon wieder heute", 1982, S. 91 - 93

1 Kommentar:

  1. Zu 1. dazu kann ich ja sagen und Amen.
    Zu 2. Amen
    ZU 3.Amen
    ZU 4.Amen
    ZU 5. Amen und in Jesus HABEN wir DAS
    BROT schon.
    ZU 6. gibt es nicht: Niemandes
    Schuld.
    ZU 7. das All schweigt nicht! auch
    wenn das sehr lyrisch klingt:
    es singt und verkündigt DIE
    HERRlichkeit Gottes.
    ZU 8. lyrisches Geschmuse, das mir
    gar nicht gefällt: WEIL Gott
    uns genaue Anweisungen
    gegeben hat, wie- WIE- wir
    zum Glauben an IHN kommen
    können.
    Wenn wir uns schon Wurzeln wünschen sollen,dann dass wir fest verwurzelt werden in IHM selber, in Seiner Liebe, usw.
    Entfalten, bzw. entwickeln soll sich nach Gottes Wort SEIN Leib: Wir alle -ALLE- sollen hinwachsen zur VOLLEN MANNESREIFE. Das ist ein lebendiger Körper, Leib, man kann es auch Organismus nennen, wie eben unser Körper einer ist.
    Gottes Reich ist NICHT UNSERE FREIHEIT, sondern wir sind laut Paulus SKLAVEN CHRISTi, wenn gleich auch freiwillig. Freiheit ist etwas anderes. Wenn wir IHN IHM LEBEN, dann können wir frei von Sünden leben, weil ER die uns nicht nur vergibt, juristisch, sondern uns auch losgekauft hat. Das heißt, die Gefängnistore sind offen: Wir dürfen hinaus in Seine Freiheit, aber nur, um nicht wieder zu sündigen!! und zu tun "DEINEN WILLEN, O HERR!" (Nichts mit Freiheit und dem süßen dolce vita!und tun können, was man gerade so gerne will, und Lust drauf hat, oder gar berechtigten Hunger im Magen, der bes. am Sonntag nach dem ja nicht zu langen Gottesdienst drängelt)
    Gottes Kraft ist voller Gewalttaten weltweit. Das hat ER nicht nur voraus versprochen, sondern das erleben wir auch weltweit. Lest mal die AT Geschichte, und auch im NT ist das angekündigt.
    DASS WIR DURCH SEINE HERRlichkeit gelingen können: das stimmt- Gott sei Dank dafür-!
    Was sagst Du nun zu Deinen ?? Versen, Moni?
    Siehst Du es anders, dann würde ich mich freuen über jede Korrektur meines Verständnisses.Schalom

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